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ihrem zeitlichen Ablauf
- Montag,
der 14. August: Bereits an diesem Tag taucht ein kaiserlicher Reiter
vor Bopfingen auf. Er bläst die Stadt am Birntor an und
gibt sich der Bürgerschaft als "Gesandter" des Herzogs von Württemberg
aus. Der Reiter informiert sich ob eine Garnison in der Stadt läge.
Nachdem die Bürgerschaft Auskunft gibt, zieht der Reiter ab, kommt aber
kurz darauf mit Verstärkung zurück und bläst die Stadt erneut an. Die
Bopfinger geben keine Antwort, wobei die Kaiserlichen unverrichteter
Dinge wieder abziehen. Die Kaiserlichen drohen vorher den Bopfingern,
am nächsten Tag mit Verstärkung wieder kommen zu wollen.
- Dienstag,
der 15. August: Eine große, nicht näher bezeichnete Anzahl von kaiserlichen
Soldaten kommt vor Bopfingen. Diese beginnen Leitern anzulegen um die
Stadtbefestigung zu ersteigen. Das Nördlingertor wird eingebrannt. Erst jetzt
reagieren die Bopfinger Bürger. Unter dem Vorwand, sie hätten die Schlüssel
zum Stadttor nicht finden können, so wäre es ihnen auch nicht möglich
gewesen das Tor zu öffnen. Indem sie auf Schonung hoffen, beginnen die
Bopfinger das Stadttor von innen aufzuhauen. Nach Einnahme der Stadt,
werden die Bürger ausgeplündert und grob misshandelt. Einige Bürger
werden verschleppt.
- Mittwoch,
der 16. August: Für diesen Tag sind keine Vorkommnisse notiert.
- Donnerstag,
der 17. August: Die Kaiserlichen nehmen die Stadt Aalen ein. Die
Bevölkerung wird aufs Grausamste misshandelt und ausgeplündert. Viele
Aalener Bürger, unter ihnen auch der Bürgermeister, werden ermordert.
Am selben Tag lässt Generalleutnant Gallas die Stadt Nördlingen inspizieren
um auszumachen wie die Stadt am günstigsten belagert und beschosssen
werden kann.
- Freitag, der
18. August: Auf dem Galgenberg werden 8 und auf dem St. Emeransberg
4 schwere Kanonen "aufgepflanzt". Die Kaiserlichen legen Schanzen
und Laufgräben vor der Stadt an. Schanzen lagen vor dem Berger- , Reimlinger-
, Deininger- und Löpsingertor. Vor dem Baldingertor verschanzten sich
die Belagerer in den Schießhäusern. Die Eger wurde abgegraben. Somit
standen die Wasser betriebenen Mühlen still.
- Samstag, der
19. August: Die Kaiserlichen beginnen die Stadt zu beschiessen.
"Der Feind wirft Granaten und eiserne Kugeln in die Stadt"
- Sonntag, der
20. August: Starker Beschuss des Deiningertores. Von Morgens bis
zum Abend geschahen 130 Schuss. Ein Treffer in der St. Georgskirche
lässt während des Gottesdienstes "Chaos" ausbrechen. Die Nördlinger
verteidigen sich tapfer.
- Montag, der
21. August: Die Stadt ist weiter der "kaiserlichen Kanonade"
ausgesetzt. Starker Beschuss der beiden Basteien. Starke Beschädigung
der Mauer zwischen Berger- und Reimlingertor. Beschädigungen werden
notdürftig "geflickt". Auf das Deiningertor werden 251 Schuss
abgefeuert. Adam Jäcklin (auch Jacker oder Weckerlin genannt) meldet sich
als Bote an und wird vom Baldingertor "hinabgelassen". Er
durchquert die feindlichen Linien um zu den Schweden nach Aalen zu
gelangen.
- Dienstag, der
22. August: Das Feuer aus den kaiserlichen Schanzen wird unvermindert
fortgesetzt. Dei Kaiserlichen werfen mehr als 200 Mörserbomben in die
Stadt. Die Belagerung hat erste Auswirkung auf die Versorgung
mit Lebensmitteln. Das "Hungern" beginnt. Feldmarschall Horn
kommt in Bopfingen an. Bei ersten Gefechten erleiden die Kaiserlichen
herbe Verluste. Das ländliche Umfeld von Bopfingen wird von den Schweden
eingenommen. Die Schweden rücken weiter in östlicher Richtung
vor.
- Mittwoch, der
23. August: Das Bombardment auf Nördlingen wird fortgesetzt. Mehrere Häuser werden
schwer getroffen, geraten in Brand. Das Wetter kommt den Nördlingern
zu Hilfe. Ein starker Regen hilft Brände zu löschen. Mit den Losungsworten
"Mich hungert!" kehrt Adam Jäcklin mit der Kunde zurück, das
die Schweden von Aalen nach Bopfingen heraufgezogen seien. Entsatz solle
erfolgen sobald General Cratz (4-5000 Soldaten) und die Truppen des Rheingrafen
Otto Ludwig (5000 Soldaten) eingetroffen
seien. Herzog Bernhards Truppen treffen unterdessen in Bopfingen ein.
- Donnerstag,
der 24. August: Der Hunger und Seuchen nehmen in Nördlingen
Überhand.
Allein auf dem Loderanger sollen bereits 1400 Menschen beerdigt worden
sein. Der schwedische rechte Flügel unter Herzog Bernhard von Weimar
stellt sich bei Utzmemmingen in Schlachtordnung und rückt
bis zur Eger.
Die Schweden entschliesen sich die Nördlinger Garnison zu verstärken.
Dem linken Flügel unter Feldmarschall Horn gelingt es bis vor die
Stadt ans Baldingertor zu kommen. Es werden 250 Musketiere
in die Stadt gelegt. Es kommt zu Gefechten mit den Kaiserlichen bei
und in Utzmemmingen. Beim Rückzug der Schweden
nach Bopfingen kommt es zu weiteren Gefechten die von den Schweden abgewehrt
werden. Da die Nacht anbricht lagern die Schweden "im
Feld" und ziehen am folgenden Tag zurück nach Bopfingen.
 Reitergefecht
beim Rückzug nach Bopfingen
- Freitag, der
25. August: In Bopfingen zurückgekehrt beginnt sich die schwedische
Armee auf dem Breitwang einzurichten. Obrist Phillip von
Liebenstein trifft mit zwei Brigaden des in
Württemberg geworbenen Ausschusses in Bopfingen ein. Hierzu noch
weitere drei Regimenter zu Ross und zu Fuss.
- Samstag, der
26. August: Adam Jäcklin wird zum zweiten mal zu den Schweden auf
den Breitwang entsandt. Unterwegs wird er von Kroaten aufgegriffen. Jäcklin kann sich
durch eine Lüge retten.
- Sonntag, der
27. August: Adam Jäcklin kommt von einem zweiten Botengang zu den
Schweden, zurück nach Nördlingen. Er berichtet das der "Württembergische
Ausschuss" im Bopfinger Lager eingetroffen wäre. Man warte weiter
auf die Truppen des Rheingrafen, die man binnen zwei Tagen im Lager
erwarte. Die Nördlinger fallen durch das Reimlingertor aus. Sie zerstören
die dortigen Batterien, machen Gefangene und erbeuten Sturmleitern.
- Montag, der
28. August: Die Kaiserlichen verheeren das Nördlinger Umland. Schloss
Wallerstein wird eingenommen. Die Nördlinger fallen abermals aus und
versuchen Schanzkörbe zwischen den beiden Basteien zu zerstören. Dies
gelingt nur schwerlich, da die Schanzkörbe "noch grün" waren.
- Dienstag, der
29. August: Die Kaiserlichen legen an die äußere Mauer des Grabens
eine Mine an. Die Nördlinger und die schwedische Besatzung fallen
abermals
aus der Stadt aus. Sie zerstören die "Kießlingsche" Batterie
zwischen Reimlinger und Deiningertor,
töten mehrere Belagerer und machen Gefangene. Am selben Tag wird Adam
Jäcklin nochmals nach Bopfingen geschickt. Dort wird er von den Befehlshabern
"zurückgehalten".
 Adam
Jäcklin im schwedischen Lager
- Mittwoch, der
30. August: Da sich Adam Jäcklin noch nicht in Nördlingen zurückgemeldet
hat wird angenommen er sei den Kaiserlichen in die Hände gefallen. Ein
anderer Bote wird losgeschickt. Der "krumme Schneider von Baldingen"
wird von Kroaten aufgegriffen. Er verrät sich und wird "im Angesicht"
der Stadt hingerichtet.
- Donnerstag,
der 31. August: Die Stadt wird weiter beschossen. Es wird berichtet
das der Beschuss abnehme, da den Kaiserlichen das Pulver ausgehe.
- Freitag, der
1. September: Die Belagerer wechseln ihre Mannschaften in den Batterien.
Dies unter "Trommeln und Pfeiffen". Die Nördlinger erwarten
einen Sturmangriff. Die Bürgerschaft wird weiter mobilisiert. Der Angriff
bleibt aus.
- Samstag, der
2. September: Adam Jäcklin kommt zurück nach Nördlingen. Jäcklin
berichtete den Schweden von der großen Not in der Stadt und das diese
bald auf Entsatz hoffe. Am Vortag habe ihn Herzog Bernhard mit der Botschaft
nach Nördlingen geschickt, das nach Eintreffen weiterer Truppen des Rheingrafen,
der Entsatz erfolge. Als Zeichen das Jäcklin in Nördlingen angekommen
war, wurden am Daniel Pechkränze entzündet. Die Schweden antworten vom
Breitwang mit Salutschüssen. Auf die Stadt fallen 450 Mörserbomben und
1500 Kanonenschüsse.
- Sonntag, der
3. September: Die Stadt wird massiv beschossen. Die Kanonade beginnt
um 4 und dauert bis 11 Uhr. Es entstehen Breschen (2 Wagen breit) in den Verteidigungswerken
zwischen Reimlinger- Bergertor. Der Deiningertorturm wird besonders
stark beschädigt. Die Stadt erwartet dem Generalsturm, welcher aber
ausbleibt. Im kaiserlichen Lager treffen die in Italien geworbenen spanischen
Truppen (ca. 15000 Mann) unter dem Kommando des Kardinalinfanten
Ferdinado de Austria ein. Da sich die befreundeten Heeren mit Salut
begrüßen denkt man in der Stadt, die Schweden griffen die Kaiserlichen
an.
 Kardinalinfant,
Ferdinando de Austria
- Montag, der
4. September: Um die Mittagszeit erscheint der kaiserliche Obrist
Adelshofer (vermutlich Hans von Adelshofen, der in Trochtelfingen begütert
war) vor der Stadt. Er bittet den Rat um Auf- und Übergabe der Stadt.
Er wolle sich bei Gallas und Piccolomini für sie einsetzen. Zudem bittet
er um freies Geleit für seine Base, die sich in der Stadt aufhalte.
Der Rat erbittet sich einen Tag Bedenkzeit, seine Base erhalte freien
Abzug. Die Kaiserlichen beginnen die Stadt massiv zu bestürmen. Zum
einem am Bergertor zum andern am Deiningertor. Die Kaiserlichen bestürmen
mit bis zu 1500 Mann, siebenmal die Stadt, werden aber blutig abgeschlagen.
Bis zu 800 Angreifer verlieren das Leben. Söldner der bayrischen
Truppen bemächtigen sich des schwer beschädigten Deiningertores. Die
Nördlinger Bürgerschaft bemerkt die Besetzung des Turmes. Diese legen
Feuer in den Turm was für die bayrischen Söldner tödlich endet. Nach
über 4 Stunden Kampf lassen die Kaiserlichen von der Stadt ab.
- Dienstag, der
5. September: Die Stadt wird weiter beschossen. Die Not wächst ins
unermessliche. Die Stadt wird "angeblasen" und zur Übergabe
aufgefordert. Der Rat bittet sich drei Tage Bedenkzeit aus. Sollte binnen
dieser Tage kein Entsatz erfolgen, wolle man sich auf einen Akkord nach
dem Muster Regensburgs einigen. Währenddessen wurde von den Schweden
beschlossen die Stadt zu "entsetzen".
Mit dem Abbruch des Lagers auf dem
Breitwang wurde bereits in der Nacht begonnen. Die Schweden marschieren
zunächst nach Süden und schwenken dann in nordöstliche Richtung, der Schlacht
entgegen. Die Kriegskanzlei und der Tross ziehen nach Neresheim...
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